Luftqualität in der Nordwestschweiz Jahresbericht 2019

5 Qualitätssicherung und –Management Nebst der regelmässigen Wartung von Apparaturen muss der Messbetrieb überwacht werden, um Probleme frühzeitig erken- nen zu können. Denn Messungen müssen reproduzierbar sein. Dies bedingt Fachwissen und Austausch unter Spezialisten. Der Bund überarbeitet regelmässig seine Messempfehlungen inkl. Hinweisen zu Referenzmessgeräten. Nur mit diesen Methoden kann rechtskräftig belegt werden, ob die Immissions­ grenzwerte nach Luftreinhalteverordnung (LRV), Anhang 7 eingehalten oder überschritten werden. Messsituation Auch die genaue Betrachtung der räumlichen und zeitlichen Umgebung spielt eine grosse Rolle beim Messen. Werden Luftschadstoffe an ihren Quellen gemessen, ergeben sich logi- scherweise andere Werte, als beispielsweise an gut durchlüfte- ten Stellen. Zudem weisen Schadstoffe saisonal- und wetter- bedingte Konzentrationsunterschiede auf. Datenauswertung und Interpretation Die gemessen Werte gelten als Rohdaten und bedürfen einer genauen Überprüfung. Erst nach erfolgter Datenauswertung kann aufgezeigt werden, ob erfolgte Massnahmen zur Verbes- serung der Luftqualität zielführend sind. Grundsätzlich hat sich die Luftqualität seit den 1980er Jahren stetig verbessert. Dennoch werden heute situativ einzelne Im- missionsgrenzwerte nach wie vor überschritten. Die gesetzlich festgelegten Grenzwerte von Luftschadstoffen schützen vor gesundheitlichen Auswirkungen, wenn auch nicht in absolutem Mass. Private Messungen entspringen oft dem Wunsche zu wissen, welchen Schadstoffbelastungen man ausgesetzt ist. Die Wahr- scheinlichkeit von unerkannten Fehlern ist allerdings sehr gross und Erkenntnisse über die individuellen Auswirkungen sind schwierig zu erzielen. Denn Zusammenhänge zwischen Er- krankungen und Schadstoffkonzentrationen sind fliessend und hängen von Konzentrationen, Dauer der Exposition und der individuellen, körperlichen Konstitution ab.

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